Der Wolkenpass liegt zwischen Hue und Da Nang. Er hatte schon immer eine hohe Bedeutung, denn er bildet die Grenze zwischen dem Norden und dem Süden Vietnams. Außerdem ist er ist bekannt für die tolle Landschaft und die großartigen Ausblicke, wenn man ihn passiert: Über die Berge und über das Südchinesische Meer.
Der 21 Kilometer lange Wolkenpass führt über die Ausläufer des Truong-Son-Gebirges, das hier bis ins Meer reicht. Er bildet neben der ehemaligen geografischen Grenze auch eine klimatische Grenze (Wetterscheide) zwischen dem Norden und dem Süden. Neben der Autostraße, die oben über den Berg führt, gibt es noch eine Eisenbahnlinie. Sie liegt niedriger als die Straße, orientiert sich mehr zum Meer hin und führt streckenweise durch Tunnel.
Wer über den Pass fährt, schlängelt sich von Norden kommend die Serpentinen hinauf. Ganz oben hat man gute Chancen, im Nebel (also in den Wolken) zu landen. Verlassen liegen die Reste der alten französischen und amerikanischen Bunkeranlagen oben auf dem Berg. Diese Stelle war früher einmal hart umkämpft. Bei der anschließenden Abfahrt auf der Südseite reicht der Blick über das Meer auf den Hafen und die Skyline von Da Nang.
Schon ganz früher bildete der Wolkenpass die Grenze zwischen den Königreichen Champa und Dai Viet. Er war die einzige Verbindung zwischen Nord und Süd. Demensprechend war seine Bedeutung schon immer strategisch und auch während des Indochinakriegs war diese Stelle umkämpft. Und auch im Vietnamkrieg gab es hier Auseinandersetzungen, trafen hier doch Kommunismus und Kapitalismus aufeinander.
2005 wurde der Hai Van Tunnel als längster Tunnel Südostasiens eröffnet. Seitdem ist es oben auf dem Wolkenpass deutlich ruhiger geworden, kaum jemand fährt dort mehr lang. Denn durch den Tunnel ist die Fahrt eine ganze Stunde schneller als über den Pass.